Gold als Rettungsanker: Wie wir unsere Kaufkraft sichern können
Seit August 2024 hat sich der Goldpreis um knapp 30 % verteuert und viele von uns fragen sich, wohin sich die Preise in den nächsten Monaten und Jahren entwickeln werden.
Unser derzeitiges „Finanzsystem“ beruht auf dem US-Dollar als Weltreservewährung. Bis vor einigen Jahren mussten alle Länder, Staaten oder Nationen US-Dollars bevorraten, um auf dem weltweiten Rohstoffmarkt Öl, Gas, Metalle und andere Rohstoffe einkaufen oder handeln zu können.
Seitdem die BRICS-Nationen (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) ihren bilateralen Handel auf eigene Währungen umgestellt haben und auch mit anderen Handelspartnern ebenso verfahren (Zahlungen in eigenen Währungen, unabhängig vom US-Dollar), hat der Anteil des US-Dollars am weltweiten Handel deutlich abgenommen. Dies ist klar erkennbar am rückläufigen Dollar-Anteil an den weltweiten Devisenreserven.
Die weltweit fallende Nachfrage nach US-Dollars wirft nun die Frage auf, wer diesen Nachfragerückgang zukünftig ausgleichen wird. Das US-Dollar-basierte Finanzsystem bedarf der immerwährenden Expansion. Ein Rückgang der Nachfrage ist kurzfristig, vielleicht auch mittelfristig, durch Maßnahmen der Zentralbanken zu ertragen, allerdings langfristig terminal für den US-Dollar.
Zudem leiden die Amerikaner unter einer sich selbst beschleunigenden „Debt spiral“, einer exponentiell ausufernden Verschuldung sowohl im staatlichen, wie auch im unternehmerischen und privaten Sektor.
Die früher sprudelnden Steuereinnahmen Amerikas brechen dramatisch weg (Zölle, hohe Energiekosten, sehr hohe Entlassungszahlen und durchaus als dramatisch zu bezeichnende Insolvenzzahlen – kommt uns das nicht auch hier in Deutschland bekannt vor?) und verschärfen die Verschuldungssituation in jedem dieser Sektoren.
Die letzten Bilanztricks sind gespielt und nun kommt „die Aufwachphase“…! Die Zinsen müssen herunter (trotz hoher Inflation – die erste Zinssenkung der FED wird im September 2025 erwartet, weitere werden in kurzer Zeit folgen…), um die Schaffung neuer und weitaus größerer Liquidität (Kreditgeld) zu geringeren Raten zu ermöglichen.
Wir müssen eine Welle neuer Schulden erwarten und daraus resultierend eine weiter und stärker steigende Inflation. Ebenso müssen wir mit einer massiven Kaufkraftentwertung und einem deutlichen Anziehen der Preise für existentiell notwendige Lebensmittel, Energie und … Edelmetalle rechnen.
Die Top-Profis (Zentralbanken) haben den Vorteil, ihre eigenen, in der Zukunft absehbaren und selbst geplanten Entscheidungen weitaus früher als wir umzusetzen. Von daher sollten wir den Anstieg des Goldpreises in den letzten 18 Monaten (durch enorme physische Zentralbankkäufe) als Warnsignal betrachten!
Wir sollten die Zeit bis zum zwangsläufig kommenden nächsten Inflations-Aufwärtsschub nutzen und unsere Kaufkraft, unsere finanzielle Freiheit und unser Vermögen durch den Kauf von physischem Gold (und Silber) sichern.
Zur Erinnerung: Kein einziges Währungssystem (es gab bereits über 600 verschiedene in der Geschichte des Geldes) hat bisher überlebt. Alle sind am Ende ihrer Lebensdauer (Zinseszins-Effekt) zu ihrem natürlichen Wert (gleich Null) zurückgekehrt und haben die Lebensleistung und das daraus resultierende Vermögen der Menschen, die allein auf „staatliches Geld“ vertrauten, zerstört. Wir sollten uns selbst informieren – es gibt viele sehr gute Bücher und Artikel zu diesem Bereich.
Wo geht die Reise für Gold in diesem Umfeld hin?
Die Voraussetzungen für eine sehr positive Entwicklung der physischen Edelmetalle sind jetzt vorhanden. Überschuldete Nationen wie Amerika (und auch Deutschland) werden so lange wie möglich versuchen, das „Spiel der Bezahlung von Schulden durch neue Schulden“ unter Inkaufnahme einer galoppierenden Inflation (Kaufkraftentwertung) zu spielen.
Alle professionellen Marktteilnehmer werden daher weiter (und zukünftig noch stärker) physische Metalle kaufen. Wir wissen, was die Zukunft bereithält und wie wir uns darauf vorbereiten müssen.
Relevanz des US-Dollar als Weltreservewährung geht zurück
Dollar-Anteil an den weltweiten Devisenreserven in Prozent
Quelle: Bloomberg, DWS; eigene Berechnungen
„Langfristige Entwicklung des Goldpreises im Kontext der Kondratieff-Wellen – Prognose bis 2040“
Quelle: Bloomberg, DWS; eigene Berechnungen
Unterstellen wir einmal, dass auch dieses Finanzsystem den „Test der Zeit“ nicht überstehen wird, dann werden wir, die sich dieser Tatsache bewusst sind oder bewusst werden, in der Zukunft vor eine wichtige Frage gestellt:
„Werden wir unser Gold irgendwann verkaufen, solange dieses US-Dollar-System noch existiert, oder werden wir – unabhängig von zukünftigen Preisen – unser Vermögen für uns und die mit uns verbundenen Menschen behalten?“
Eines ist sicher: Am Ende dieses Systems werden diejenigen, die über die Möglichkeit des „unlimitierten Gelddruckens“ verfügen (Zentralbanksystem), uns Angebote für eine Unze Gold machen, die uns – vom heutigen Niveau aus gesehen – sprachlos machen würden.
Überlegen wir es uns gut…
Olaf Däcke
Bernd Metzke
Fidonia Capital GmbH
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